Uni Konstanz heizt mit Seewärme
27. März 2024
Die Universität Konstanz baut ihre Infrastruktur für regenerative Energienutzung aus: So wird das Gebäude demnächst mit Seewasser geheizt und auf den Campusdächern wird es nahezu flächendeckend Photovoltaikanlagen geben.
Konkret sollen mehr als zwei Drittel des Heizwärmebedarfs voraussichtlich ab 2027 aus Seewärme gespeist werden. Das Bodenseewasser wird hierzu in 42 Metern Tiefe mit circa 6 Grad Celsius entnommen und zur Universität geleitet. Über die Wärmepumpen wird dieses Wasser dann um zwei bis drei Grad abgekühlt. Die hierbei entzogene Energie wird zur Erzeugung von Heizwärme verwendet. Die Großwärmepumpen werden auf dem Campusgelände unterirdisch eingerichtet, die Fläche darüber soll für Fahrradstellplätze genutzt werden.
Nachhaltig und sauber: Wärme und Strom aus regenerativen Energien
Für die Universität Konstanz ist die Nutzung von Seewasser für einen nachhaltigen Energiekreislauf nicht neu: Bereits seit ihren Gründungstagen verwendet die Hochschule Bodenseewasser zur Kühlung ihrer Anlagen. Die neuen Großwärmepumpen werden die bestehenden Leitungen zwischen Universität und Bodensee nutzen, um das etablierte Kühlsystem um die Wärmenutzung zu erweitern.
Darüber hinaus soll eine Dachfläche von 16.000 Quadratmeter bis Ende 2025 mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Bereits 2018 sind acht Dächer der Hochschule mit Photovoltaikanlagen ausgestattet worden. Diese installierte Leistung von 364 kWp wird dann um zusätzliche 1.505 kWp erweitert. Der erzeugte Strom soll vollständig in das Netz der Universität eingespeist und auch dort genutzt werden, heißt es.
Das Land Baden-Württemberg investiert für den Bau der Großwärmepumpen und für die Photovoltaik-Erweiterung insgesamt rund 30 Millionen Euro. Die Bauprojekte wurden auf Grundlage des baden-württembergischen Energie- und Klimaschutzkonzeptes für landeseigene Liegenschaften initiiert. Sie werden durch den Landesbetrieb Vermögen und Bau, Amt Konstanz, geplant und umgesetzt.
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