Studierende bauen Pavillon aus Käferholz

5. Mai 2024

Foto: Hochschule Coburg/Stefan Meyer

Die bayerische Marktgemeinde Mitwitz im Landkreis Kronach hat jetzt die „Neue Mitte“ im Ortskern eröffnet: Einen neuen Holzpavillon als Begegnungsstätte, der von Lehrenden und Studierenden der Fakultät Hochschule Coburg geplant und umgesetzt wurde. Der Pavillon besteht aus Holz von Bäumen, die wegen Käferbefalls geschlagen werden mussten.

Nach dem Abriss eines alten Hauses war im Ortskern von Mitwitz eine Lücke entstanden. Jetzt steht dort eine neue Markthalle in Form eines Pavillons auf einem modernisierten Dorfplatz. Dieser ist nicht nur multifunktional, sondern verbindet auch ästhetisch die regionale Holzbautradition mit nachhaltigem, modernem Holzbau, der sich optisch an die umliegenden, rustikalen Gebäude anpasst. Der leicht vergrößerte Abstand der Markthalle zum Nachbargebäude soll eine neue Wegverbindung in die Natur und zu zukünftigen Bauprojekten in Mitwitz schaffen. Die anliegende Hauptstraße erhält so nach den Vorstellungen der Planer ihre Bedeutung als Marktstraße zurück.

Foto: Hochschule Coburg/Stefan Meyer

Der Pavillon-Entwurf der Studierenden Cosima Kaiser, Lars Weichselgärtner und Stefanie Werner zeichnet sich durch sein räumliches Tragwerk aus geneigten Dreigelenkrahmen aus. Diese bestehen aus sogenanntem „Käferholz“. Trockenheit und Käferbefall sind Folgen des Klimawandels, die in den letzten Jahren verstärkt die Wälder und damit auch die Holzbautradition der Region des Frankenwalds bedrohen. Mit dem Pavillon möchten die Studierenden zeigen, dass auch von Käfern befallenes Holz trotz seiner Makel für Tragkonstruktionen geeignet ist.

Eine weitere Besonderheit des Entwurfs zeigt sich in der zweigeteilten Fassade: Während das offene Erdgeschoss eine fließende Durchwegung ermöglicht, erlaubt die transluzente Fassade im oberen Bereich eine natürliche Belichtung und gleichzeitig Schutz vor Witterung. Diese Gestaltung erinnert an eine regionale Besonderheit von Mitwitz: Viele traditionelle Gebäude sind hier im ersten Oberschoss mit Schiefer verkleidet, was ebenfalls eine optische Zweiteilung hervorruft. Das Projekt wird von der Bayerischen Städteförderung unterstützt.

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