Strategien für eine ökologische Baukultur

26. November 2023

Moderator:innen und Teilnehmer:innen des Workshops in reger Diskussion. Foto: OFFscreen/Ziebe

Von Sarah Metwally-Sadowsky 

Ökologie trifft auf Soziologie – wo diese Themen sich überschneiden und was das für die Baubranche bedeutet, wurde in dem Workshop „Perspektiven – klimaangepasstes Planen und Bauen“ auf dem Klimafestival für die Bauwende diskutiert. Eingeladen hatte die Bundesingenieurkammer (BingK).

Unter der Moderation der Gebrüder Philip und Michael Kalkbrenner stellen die Bauingenieur:innen Christian Wrede, Jana Nowak und Natalia Bienkowski Strategien für das Implementieren einer ökologischen, kreislaufgerechten Baukultur unter Betrachtung politischer und planerischer Verantwortungen vor. Forderungen einer Einführung von CO2-Schattenpreisen zur Verdeutlichung der individuellen Verantwortlichkeit, sowie Methoden einer effektiven Kommunikation mit allen am Bau Beteiligten, nicht zuletzt Bauherr*innen, wurden in einem regen Austausch mit dem Publikum diskutiert. Fragen wie: „Was passiert, wenn Projektentwickler ihre Immobilien behalten müssen“, setzen das Thema dabei in Perspektive und gingen dem sozialen und moralischen Umgang mit Baustoffen auf den Grund. So wurden beispielsweise auch die Konsequenzen der Herstellung von Holzbauteilen oder die Produktwahl bei Instandsetzungen kritisch betrachtet.

Passend zur von der Moderation gestellten Frage „High-Tech versus Low-Tech“ beteiligte sich das Publikum zunächst digital über eine Abstimmungsplattform an den Diskussionspunkten, bevor es schließlich zum gewohnten Dialog überging. Ökologische bau- und materialtechnische Lösungsansätze, etwa in der Ausformulierung neuer Fügungstechniken zur Förderung der Reversibilität, wurden gemeinsam beleuchtet. Neben diesen wurden auch gesellschaftliche Fragen wie die Rolle diverser Planungsteams im Klimadiskurs oder die Relevanz der Nachhaltigkeitslehre in der Ingenieursausbildung erörtert. Während das Publikum einen eindeutigen Mangel in der Lehre sah, wurde besonders die Diversität, sei es Geschlecht, Alter, Nationalität oder Religion, als prägnanter Faktor zum Vorantreiben einer nachhaltigen, klimagerechten Bauwende identifiziert. Offene Kommunikation und ein großes beidseitiges Interesse zeichnete den Workshop aus und motivierte die Referent*innen sowie ihre Gäste dazu, Initiative zu zeigen und mutiger an das Thema Nachhaltigkeit im sozialen und ökologischen Kontext heranzugehen.

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