Planungsprozesse von Beginn an nachhaltig ausrichten

26. November 2023

Foto: Hinz

Von Maximilian Hinz

Praktische Tipps zu einer Ökobilanzierung in der Planungsphase gab der Workshop „Nachhaltigkeit im Planungsprozess“ auf dem Klimafestival in Berlin. Eingeladen hatte der Bund Deutscher Baumeister (BDB). Architekt:innen und Planer erhielten intensiven Input dazu, was sie als freiwilligen Beitrag in Bauanträge einbringen können, um nachhaltiger zu arbeiten.

LCC, LCA und eCO2 – LEED, BREEAM oder DGNB. Die ersten drei Kürzel stehen für die Werkzeuge der Ökobilanzierung, die – verkürzt gesagt – auf Nachhaltigkeit in der Planung abzielen. Die letzteren drei sind die Zertifikate, die das im besten Fall bescheinigen.

Nur: Die meisten dieser Label umfassen derart viele Kriterien, dass sie das Gros der Planer:innen eher überfordern. Die Topscorer kommen auf über 40 Anforderungen. Den Veranstalter:innen des Workshops war daher auch daran gelegen, die Hemmschwelle zur Durchführung einer Ökobilanzierung im Planungsprozess abzubauen.

Zweieinhalb Stunden intensiver Input: In der ersten Hälfte präsentierte Florian Müller von agradblue fünf Bausteine, die Architekt:innen als freiwilligen Beitrag in den Bauantrag einbringen könnten: Lebenszyklusanalyse (LCA), Lebenszykluskosten (LCC), Nachhaltigkeitsbericht, TGA-Monitoring-Konzept und ein Baumaterialenkataster. Alle fünf müssten so früh wie möglich in der Planung abgebildet werden, spätestens bis zur LP4 – darüber waren sich auch die Teilnehmenden einig.

Nach der Pause gab Hans-Jochen Weyland von Störmer Murphy Partners einen Einblick, wie das Büro die CO2-Bilanzierung in seinen Arbeitsprozess integriert hat. Dafür entwickelten die Architekt:innen eigens das Tool eCO2 mit. So werden schon früh im Prozess Entwurfsvarianten auf ihre CO2-Werte und Kosten hin überprüft. Weyland hielt fest: Lebenszyklusanalysen sollten nicht nur ein Vehikel zum Erreichen der Zertifizierungen sein, sondern vielmehr als Steuerung am Anfang der Planung stehen.

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