Modernisiert und geclustert: Schulsanierung in Berlin von SSP Rüthnick Architekten

8. November 2024

Foto: Klemens Renner

In Berlin-Steglitz haben SSP Rüthnick Architekten (Berlin) die Fichtenberg-Oberschule umfassend und denkmalgerecht saniert. Es darf als Pilotprojekt der Berliner Schulbauoffensive (BSO) gelten. Ziel der milliardenschweren Infrastrukturmaßnahme, die der Senat 2017 startete, ist es, neue Schulen zu bauen und bestehende fit für die Zukunft zu machen. Die ursprünglich veranschlagten fünf Milliarden Euro für den Zeitraum bis 2027 dürften wohl verdoppelt werden, schrieb der Tagesspiegel im Sommer. Pro Jahr werde aktuell eine Milliarde Euro verbaut.

Die Fichtenberg-Oberschule eröffnete 1911. Sie stammt von Hans Heinrich Müller, der durch seine ziegelsichtigen Infrastrukturbauten für die Berliner Elektrizitätswerke (Bewag) bekannt wurde. Für den Steglitzer Schulbau griff er aber auf die Formensprache der Reformarchitektur zurück. Heute wird die Schule als 4-zügiges Gymnasium mit Inklusionsschwerpunkt Sehen betrieben und von knapp 800 Schüler*innen besucht.

Foto: Klemens Renner

Neben Gebäudehülle, Konstruktion, technischen Anlagen, Brandschutz und Barrierefreiheit stand auch das Thema Clusterbildung auf der Agenda der Planer*innen. Aus der klassischen Flurschule wurde freilich keine idealtypische Clusterschule. Doch durch das Brandschutzkonzept sei es nun möglich, die teils verbreiterten Flure sowie die große Wandelhalle mit dem historischen Brunnen im ersten Obergeschoss zu möblieren und als Lernbereiche zu nutzen, schreiben SSP Rüthnick. Dazu wurde der Boden in helle und dunkle Bereiche geteilt – erstere markieren die möblierbaren Flächen, letztere müssen frei bleiben. Ein architektonischer Höhepunkt ist die Instandsetzung der Aula, bei der Rabitzdecke und Einbauten rekonstruiert wurden.

SSP Rüthnick betreuten das 9.300 Quadratmeter Bruttogrundfläche umfassende Projekt in den Leistungsphasen 2 bis 9 als Generalplaner. Die Maßnahmen fanden seit 2017 in vier Bauabschnitten bei laufendem Betrieb statt. Dabei wurden zwei der drei Gebäudeflügel fertiggestellt. Ein letzter, fünfter Bauabschnitt soll im nächsten Jahr abgeschlossen werden, er umfasst die Sanierung des dritten Flügels. Die bisherigen Baukosten liegen laut Planer*innen bei 29,56 Millionen Euro in den Kostengruppen 300 und 400.

Foto: Foto: Klemens Renner

Beitrag teilen: