Royal Gold Medal für Lesley Lokko

12. Februar 2024

© Debra Hurford-Brown/RIBA

Als erste aus Afrika stammende Architektin erhält Lesley Lokko in diesem Jahr die Royal Gold Medal des Royal Institute of British Architects (RIBA). Die Auszeichnung wird seit 1848 jährlich für das Lebenswerk bedeutsamer Architekt:innen verliehen. Zuletzt kuratierte Lokko die 18. Architekturbiennale in Venedig und widmete sich unter dem Titel „Laboratory of the Future“ Afrika und der afrikanischen Diaspora.

Das RIBA hebt Lokkos Anspruch hervor, Architektur zu demokratisieren. Ein wichtiger Meilenstein ihrer beruflichen Karriere sei 2021 die Gründung des African Futures Institute im ghanaischen Accra gewesen. Der Think Tank fördere die Verbindung der Künste, Geistes- und Naturwissenschaften und stelle dabei „Afrika als Schmelztiegel der Zukunft“ neu vor, so das RIBA.

Ihr bisheriger Werdegang führte Lokko unter anderem nach Johannesburg, wo sie als Direktorin die von ihr gegründete Graduate School of Architecture der University of Johannesburg leitete. Zudem war sie als Dekanin an der Dean Bernard and Anne Spitzer School of Architecture am City College New York tätig. Entsprechend bezeichnet Lokko die Würdigung nicht nur als persönliche Auszeichnung, sondern als „Zeugnis für die Menschen und Organisationen, mit denen ich zusammengearbeitet habe und die meine Ziele teilen“.

In ihrer Rolle als Vermittlerin betont sie die Vielfältigkeit innerhalb der Architekturpraxis jenseits des Gebauten. „Mit ihrer Arbeit setzt sie sich für unterschiedliche Ansätze in der Praxis ein und verschiebt die Grenzen dessen, was Architektur ist und was sie erreichen kann,“ heißt es von Seiten des Preiskomitees. Neben ihrer institutionellen Tätigkeit gehört auch ein literarisches Werk zu Lesley Lokkos Werdegang. 2004 debütierte sie mir ihrem Roman Sundowners. Seitdem sind zehn weitere Romane erschienen.

„Die Architektur hat mir die Sprache gegeben, in all ihren Formen ­– visuell, schriftlich, gebaut, performt – und diese Sprache hat mir wiederum so viel Hoffnung gegeben“, so die Preisträgerin.

Die formelle Verleihung der Royal Gold Medal findet am 2. Mai in London statt. Zum diesjährigen Preiskomitee gehörten neben Muyiwa Oki, der seit 2022 das Amt des RIBA-Präsidenten bekleidet, die letztjährige Preisträgerin Yasmeen Lari, Neal Shasore von der London School of Architecture sowie Architekt Ivan Harbour und Architektin Cindy Walters.

Dieser Artikel erschien am 19.01. 2024 in bauNetz.

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