Foto: Marcus Jacobs

Wie sich Qualität und Kreislaufdenken im Innenausbau vereinen

Published On: 3. Dezember 2025

Am zweiten Tag des Klimafestivals 2025 präsentierte Franziska Ratsch, Architektin und Circular Consultant bei Concular Spaces, auf der Greenterior Stage ihren Vortrag mit dem Titel „Wie sich Qualität und Kreislaufdenken im Innenausbau vereinen“. In der zwanzigminütigen Session erläuterte Ratsch, wie zirkulärer Innenausbau auf höchstem gestalterischen Niveau umgesetzt werden kann – ohne Kompromisse bei Qualität oder Funktion. Am Beispiel des Coworking Spaces St. Oberholz in der Boxhagener Straße 18 zeigte sie, wie Materialien, Möbel und Bauteile im Innenausbau systematisch erfasst, rückgebaut, aufbereitet und wiederverwendet werden können.

Ratsch betonte, dass eine erfolgreiche Umsetzung zirkulärer Innenarchitektur nur durch ganzheitliche Prozessgestaltung gelingt. Dabei müssen alle beteiligten Gewerke von Anfang an eingebunden werden, und Produkte sollten idealerweise zerstörungsfrei in neue Projekte übernommen werden können. Anhand praktischer Beispiele wie neu gepolsterten Möbeln, verlegten Teppichen oder modularen Systemtrennwänden wurde deutlich, dass hochwertige Gestaltung und Nachhaltigkeit keine Gegensätze darstellen. Besonders die Zusammenarbeit mit Generalunternehmern, Architekt*innen und Hersteller*innen mit einem zirkulären Mindset ist entscheidend, damit Produkte in den Kreislauf zurückgeführt werden können.

Foto: Marcus Jacobs

Im Rahmen ihres Vortrags stellte Ratsch konkrete Ergebnisse und Visionen vor: Mit Einsparungen von bis zu 60 Prozent an Ressourcen und einer Wiederverwendungsquote von 50 Prozent lassen sich zugleich 100 Prozent Designqualität erreichen. Dabei geht es nicht nur um ökologische Vorteile, sondern auch um ökonomische Effizienz und gestalterische Freiheit. Materialien mit Geschichte werden so zu einem integralen Bestandteil neuer Arbeitswelten.

Concular Spaces verfolgt mit seinem Konzept Circular Design & Build einen ganzheitlichen Ansatz, der Planung, Materialmanagement und Bauleistungen nahtlos verbindet. Rückbau, Wiederverwendung und Einbau erfolgen koordiniert aus einer Hand, unterstützt durch digitale Werkzeuge und einen Produktkatalog, der sowohl flexible Planung als auch schnelle Umsetzung ermöglicht. So entstehen Räume, die nachhaltig, flexibel und ästhetisch anspruchsvoll sind, kurze Lieferzeiten haben und deren CO₂-Einsparungen dokumentiert werden können.

Der Vortrag von Franziska Ratsch machte deutlich, dass zirkulärer Innenausbau mehr ist als ein theoretisches Konzept: Er ist praktisch umsetzbar, wirtschaftlich sinnvoll und gestalterisch attraktiv. Concular Spaces zeigt, wie moderne Arbeitswelten mit Geschichte zu nachhaltigen, zukunftssicheren und identitätsstiftenden Räumen transformiert werden können – ein Ansatz, der das Kreislaufdenken in den Alltag der Bürogestaltung integriert und die Vision von ressourcenschonendem, hochwertigem Innenausbau lebendig machen kann.

Von Katharina Lux

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