Foto: Marcus Jacobs

Social Empowerment: Architektonische Lösungen für lebenswerte Städte

Published On: 27. November 2025

In der Keynote am Donnerstag berichten drei Architekt:innen, wie Social Empowerment die Stadtentwicklung verändert und welche kreativen Lösungen entstehen, wenn Menschen aktiv mitgestalten.

Plattenbauten mit den Qualitäten eines Einfamilienhauses

Jurek Brüggen verfolgt mit seinem Büro undjurekbrüggen und der Non-Profit-Organisation AFEA (Association for Ecological Architecture) Projekte zur Regeneration von Klima, Natur und gebauter Umwelt. Sein Ansatz: Sanieren und erhalten statt abreißen.

Ein Beispiel ist das Plattenbauprojekt in Stendal. Geplant war der Abriss zugunsten neuer Einfamilienhäuser. Doch muss das sein? Brüggen entwickelte Lösungen, um Bestandsgebäude zu erhalten und gleichzeitig die Wünsche nach Qualitäten eines Einfamilienhauses zu erfüllen: eigener Garten, eigener Eingang, individueller Grundriss, großzügige Räume und Individualität im Bestand.

Foto: Marcus Jacobs

Kreativer Widerstand in Krakau

Dr. Ewa Szymczyk vom Austrian Institute of Technology zeigt, wie Social Empowerment in Krakau lebendig wurde. Bewohner wehrten sich z.B. gegen den Verlust eines Naherholungsgebiets und eines identitätsstiftenden Hotels. Schon als Studentin verwandelte sie mit Kommilitoninnen einen Park vor der Uni mithilfe von Strohballen in einen Spielplatz – heute ein beliebter Treffpunkt.

Polnische Aktivisten entwickelten kreative Aktionen: Schmetterlingsflügel als Symbol für bedrohte Arten, Performances und Tutorials, um Gemeinschaft zu stärken. Selbst als Elf verkleidet mobilisierte eine Aktivistin Menschen für mehr Bäume. Diese Beispiele zeigen: Es lohnt sich, eine Sprache zu finden, um mit dem Stadtrat zu kommunizieren – eine Sprache, die Bürger wirklich brauchen.

Lebensraum für Mensch und Natur

Dr. Myriam Rapior, stellvertretende Vorsitzende des BUND, betont: Eine lebenswerte Stadt muss nicht nur Menschen, sondern auch Tieren und Pflanzen Raum geben.

Bereits 20 Millionen Menschen engagieren sich in Naturschutzvereinigungen – ein starkes Zeichen für Social Empowerment. Dieses Engagement muss mit Architektur verbunden werden. Das Klimafestival bietet die Plattform dafür.

Alle Beispiele machen deutlich: Social Empowerment entsteht, wenn Menschen ihre Ideen einbringen und aktiv mitgestalten. So entstehen Städte, die zukunftsfähig und lebenswert sind.

Von Sabine Schneider

Beitrag teilen

Folgt uns

Klimafestival

Entdecken Sie die neuesten Innovationen am 19./20. November 2025 in Berlin.

Letzte Beiträge