Recycling-Spezialist baut Standort auf Ex-Müllkippe

8. Oktober 2023

Foto: Hagedorn Management GmbH

Auf dem Gelände einer ehemaligen Mülldeponie in Köln hat die Unternehmensgruppe Hagedorn einen neuen Standort eröffnet. Das 17.400 Quadratmeter große Areal an der Venloer Straße wurde dazu speziell abgedichtet. Errichtet wurde das Fundament für den viergeschossigen Hochbau nicht direkt auf der Deponie, sondern auf einem betonierten Steg. Der Entwurf stammt vom Kölner Architekturbüro Müller Architecture.

Das Besondere an dem Projekt: Der Hausmüll bleibt auf der Deponie, was eine spezielle Abdichtung erforderte. Weil Mülldeponien gasen und der Untergrund nicht stabil genug war, musste nach dem Rückbau viel Mühe in die Abdichtung und Stabilisierung des Bodens gesteckt werden. Ein spezielles Drainagesystem leitet die entstehenden Gase sicher und kontrolliert am Rande des Geländes ab. Um die gasführenden Schichten zu isolieren hat das Tiefbau-Team der Hagedorn Gruppe außerdem über das gesamte Areal eine spezielle Kunststofffolie gezogen, die rund um die Pfähle des Hochbaus fest verschweißt wurde. Das Umweltamt begleitete den gesamten Prozess, um genau zu prüfen, dass keine gesundheits- und umweltschädlichen Auswirkungen mehr vom Boden ausgehen. Die Gütersloher Hagedorn Gruppe hatte die Fläche im Sommer 2020 erworben und seitdem aufwendig revitalisiert.

Auch die Realisierung des besonderen Gebäudes war eine Herausforderung: Die Umsetzung der 100 Meter langen, 16 Meter breiten und 15 Meter hohen Immobilie erforderten aufgrund des kritischen Baugrunds und der elliptischen Bauform am östlichen Ende des Baukörpers intensive Planungen, federführend übernommen vom Kölner Architekten Klaus Müller. So wurde das Fundament für den viergeschossigen Hochbau nicht direkt auf die Deponie gebaut, sondern auf einen betonierten Steg, dessen 179 Pfähle im Boden unterhalb der Deponie für den nötigen Halt sorgen. Das Bürogebäude mit Lochfassade, großzügigen Glasflächen und besonderem Konzept hinsichtlich Raumakustik, Be- und Entlüftung, Kühlung und Beleuchtung misst rund 5500 Quadratmeter ohne Terrassen. Durch seine gestreckte Form und dem elliptischen Abschluss ähnelt der Baukörper einem eleganten Schiffskörper.

Laut Umweltbundesamt werden täglich rund 550.000 Quadratmeter Fläche versiegelt. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, dem Einhalt zu gebieten: Netto Null bis 2050. Das bedeutet, dass in weniger als 30 Jahren keine neuen Flächen mehr bebaut werden dürfen, ohne einen Ausgleich zu schaffen. „Durch den Mangel an Gewerbe- und Industrieflächen wird die wirtschaftliche Entwicklung in unserem Land gehemmt. Gerade in Regionen mit Strukturwandel ist das zu spüren. Dabei bergen Areale wie die ehemalige Mülldeponie in Köln enorme Potenziale, wenn sie richtig aufbereitet werden. Wir bauen aus Überzeugung auf einer Deponie, denn ohne die Nutzung von Brownfields blockieren wir den Weg in eine nachhaltige Zukunft“, betont Thomas Hagedorn, geschäftsführender Gesellschafter der Hagedorn Unternehmensgruppe.

Brownfields, also ehemalige Industriebrachen oder Altlastenflächen, zu identifizieren, ihr Potential zu erkennen, sie zu revitalisieren und baureif zu machen, gehört zu den Kernkompetenzen von Hagedorn. Mit dem Geschäftsmodell ist der Gütersloher Familienbetrieb mit seinen mittlerweile mehr als 2000 Mitarbeitenden deutschlandweit aktiv. Dabei wird das Thema Kreislaufwirtschaft im Norden und im Rheinland neuerdings noch stärker vorangetrieben. Denn zusammen mit der Hagedorn Köln GmbH, dem Bergheimer Kranunternehmen WASEL und zuletzt durch den Zusammenschluss mit dem Kerpener Unternehmen Maaßen Erdbewegungen Transporte, der Krefelder IK Umwelt Gruppe und Vennes Erd- und Tiefbau aus Ratingen gelingt es der Gruppe künftig noch besser, den Strukturwandel zwischen Rhein und Ruhr anzupacken.

Über die Hagedorn Unternehmensgruppe

Die Hagedorn Unternehmensgruppe ist ein Rundum-Dienstleister in den Bereichen Abbruch, Entsorgung, Tiefbau und Flächenrevitalisierung. Die Prozesskette der Gruppe umfasst zudem die Sanierung von Altlasten, Recycling und das Stoffstrommanagement, die Erstellung von industriellen Außenanlagen sowie die Entwicklung neuer Nutzungskonzepte. Seit dem Zusammenschluss mit der WASEL GmbH im Juli 2021 ergänzen Schwerlastlogistik und Kranservices das Portfolio. Das Familienunternehmen mit Barbara und Thomas Hagedorn an der Spitze erzielte im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von über 440 Millionen Euro. Damit gehört der im Jahr 1997 von Thomas Hagedorn gegründete Betrieb mit seinen über 2000 Mitarbeitern zu den Top 4 der größten Abbruchunternehmen der Welt. Neben dem Hauptsitz in Gütersloh ist Hagedorn heute mit zusätzlichen Standorten deutschlandweit aktiv.

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