Leicht, digital, nachhaltig: Wie FibR die Bauwende mit Fasern gestaltet – jetzt mit starkem Partner

15. Mai 2025

Foto: 25-03-CSarc_fibr: v.l.n.r. Carl Gülke, Tobias Jung, Prof. Moritz Dörstelmann, Philipp Essers, L. Naomi Dura

In der Welt des Bauens bahnt sich eine Revolution an – leise, leicht und hochpräzise: Die FibR GmbH aus Kernen bei Stuttgart entwickelt robotergestützte Verfahren zur Herstellung faserbasierter Leichtbaustrukturen. Das klingt zunächst technisch – ist aber in Wahrheit hochpolitisch. Denn was FibR baut, steht exemplarisch für das, was wir in der Bauwende dringend brauchen: Materialeinsparung, Klimaschutz und digitale Fertigung.

Während viele noch über „weniger Beton“ diskutieren, arbeitet FibR längst an Alternativen. Ihre Konstruktionen – etwa filigrane Pavillons, Dachtragwerke oder Fassadenelemente – bestehen aus Glas- oder Carbonfasern, die mit robotischen Wickelprozessen millimetergenau platziert werden. Dadurch entstehen Formen, die mit konventionellen Methoden kaum realisierbar wären – bei gleichzeitig minimalem Materialeinsatz und maximaler statischer Effizienz.

FibRs Ansatz ist dabei nicht nur ein technologischer, sondern ein kultureller: Es geht um ein neues Denken im Bauen. Weg vom Standardbauteil, hin zur maßgeschneiderten Lösung. Weg von Masse, hin zur Intelligenz der Form. Diese Haltung hat dem jungen Unternehmen nicht nur Auftritte auf internationalen Architektur-Biennalen eingebracht, sondern nun auch eine strategische Partnerschaft mit der Carl Stahl ARC GmbH, dem Weltmarktführer für Edelstahlseilnetze.

Seit dem 1. Januar 2025 hält Carl Stahl ARC die Mehrheitsanteile an FibR – ohne jedoch deren Eigenständigkeit aufzugeben. Vielmehr geht es um ein Bündnis auf Augenhöhe: tradierte Ingenieurskunst trifft auf digitale Leichtbauinnovation. Ziel ist es, gemeinsam neue Märkte zu erschließen und die nachhaltige Transformation des Bauens zu beschleunigen.

Tobias Jung, Geschäftsführer von Carl Stahl ARC, bringt es auf den Punkt: „Wir glauben an die Zukunft des Leichtbaus – nicht nur aus wirtschaftlicher, sondern vor allem aus ökologischer Überzeugung.“ Genau hier liegt das Potenzial: Wenn faserbasierte Bauteile künftig Standard in Infrastruktur und Architektur werden, könnten CO₂-intensive Materialien wie Beton oder Stahl in vielen Bereichen deutlich reduziert werden.

Was FibR dafür braucht, sind Skalierungsmöglichkeiten – und genau die liefert der neue Partner. So könnte aus einem jungen Innovationslabor bald ein entscheidender Treiber der Bauwende werden.

Mehr als nur Hightech
FibR steht für mehr als nur technologische Raffinesse. Die Projekte – wie etwa der bioinspirierte Faserpavillon der Universität Stuttgart oder temporäre Messearchitekturen – zeigen, dass nachhaltiges Bauen auch ästhetisch, leicht und zukunftsgewandt sein kann. In Kooperationen mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen lotet FibR die Grenzen des Machbaren aus – stets mit Blick auf Ressourcenschonung und digitale Fertigungsprozesse.

Das Unternehmen lebt vor, was viele nur theoretisch diskutieren: Wie digitale Tools, ökologische Verantwortung und gestalterische Ambition zusammenkommen können. Mit dem Rückenwind einer internationalen Unternehmensgruppe könnte FibR nun zum Katalysator einer neuen Baukultur werden.

Mehr Infos zum Thema in der ARD Mediathek und unter bautex-bw.de.

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