
Foto: Adobe Stock, KI generiert
Kreislaufwirtschaft konkret: NRW fördert sechs kommunale Modellprojekte
Sechs Kommunen in Nordrhein-Westfalen erhalten rund zwölf Millionen Euro für Projekte, die den Wandel zu einer zirkulären Bau- und Stadtentwicklung vorantreiben. Gefördert werden unter anderem neue Ansätze im zirkulären Bauen, digitale Werkzeuge für Planung und Sanierung sowie regionale Stoffkreisläufe. Für Architekt:innen, Planer:innen und Bauverantwortliche bieten die Projekte Einblicke in konkrete Umsetzungen und neue Kooperationen auf kommunaler Ebene.
Recklinghausen: Bauteillager und digitale Plattform für zirkuläres Bauen
Das Projekt RE.build verknüpft ein physisches Bauteillager mit einer digitalen Wiederverwendungsplattform. Ziel ist die systematische Erfassung und Nutzung von Sekundärbaustoffen im Neubau. Ein geplantes Ausbildungszentrum entsteht beispielhaft unter Verwendung rückgebauter Materialien – ein praxisnaher Modellfall für planende und ausführende Akteur:innen.
Bergisches Land: Planungsinstrumente für die Bestandssanierung
Mit Z³ – Zirkulär.Zusammen.Zukunft werden Grundlagen für zirkuläres Bauen im ländlichen Raum geschaffen. Im Zentrum stehen eine „Circular Cities Akademie“ sowie ein digitales Sanierungsmodul mit Materialdatenbank, Zirkularitäts-Score und Planungshilfen. Das Projekt adressiert zentrale Herausforderungen im Gebäudebestand und bietet praxisnahe Werkzeuge für den Entwurfs- und Planungsprozess.
Düren: Stoffkreislauf für Industrieabfälle als Baustoffquelle
Im Projekt ZELLULÄR wird ein geschlossener Kreislauf für Kurzfasern aus der Papierindustrie entwickelt. Die Verarbeitung der Reststoffe zu Biogas, Baustoffen und Prozesswasser erschließt neue Sekundärressourcen – ein Beispiel für die Einbindung industrieller Nebenströme in nachhaltige Bauprodukte.
Weitere Projekte: urbane Stoffströme, Bildungsräume, mobile Tauschformate
Bochum erprobt mit einem Kreislauf-Hub zirkuläre Strategien für verschiedene Abfallströme. In Remscheid entsteht mit WertRaumRS ein Bildungs- und Reparaturzentrum auf einer ehemaligen Deponie – inklusive Netzwerk für lokale Akteur:innen. Die Kölner Initiative K.I.S.T.E. setzt auf mobile Einheiten, um Angebote wie Reparatur oder Tausch in die Quartiere zu bringen.
Fazit:
Die ausgewählten Projekte zeigen, wie kommunale Initiativen zirkuläre Prinzipien praktisch umsetzen – von der Materiallagerung über digitale Planungsinstrumente bis zur Nutzung industrieller Reststoffe. Für Planende und Architekt:innen bieten sie Impulse für Kooperation, Ressourcennutzung und neue Bauprozesse.