„Kreislaufwirtschaft ist eine Frage des Willens“

10. Dezember 2023

Anders Lendager. Foto: Marcus Jacobs

Von Kevin Marten

Kreislaufgerechtes Bauen war das Thema des dänischen Architekten Anders Lendager auf dem Klimafestival in Berlin. In seinem Vortrag „The invention of (un)natural systems” stellte er eine Reihe von Projekten vor, bei denen recycelte und wiederverwendete Materialien für nachhaltiges Bauen eingesetzt wurden.

Lendager betonte, dass Kreislaufwirtschaft der Schlüssel zur Bauwende sei. „Wenn wir die Baubranche nachhaltiger machen wollen, müssen wir weg von der linearen Wirtschaft, in der Ressourcen verbraucht und dann weggeworfen werden“, sagte der CEO und Gründer des Unternehmens Lendager Group auf der Festivalbühne in Berlin.

Das dies gar nicht so einfach ist, habe er allerdings selbst feststellen müssen. Immer wieder habe er erfolglos versucht, verschiedene Hersteller von seinen innovativen Ideen zu überzeugen, berichtete Lendager vor dem Plenum. Die Einwände, die er zu hören bekam: Seine Ideen seien zu teuer, die Umsetzung sei unmöglich. Doch der dänische Architekt gab nicht auf.  In seiner Laufbahn hat er inzwischen 20 Firmen gegründet und seine Ideen einfach selbst umgesetzt, unter anderem in folgenden Projekten:

  • Upcycle Studios in Kopenhagen: Ein Gebäudekomplex, der aus recyceltem Holz, Kunststoff und anderen Materialien errichtet wurde.
  • Karstadt Reparked in Berlin: Eine Umgestaltung eines ehemaligen Parkhauses in ein Wohn- und Gewerbegebäude. Ziel war die Wiederverwendung der vorhandenen Baumaterialien und Bauteile in der Bebauung des rückwärtigen Teils des Grundstücks zu maximieren.
  • The Swan – Kindergarten in Kopenhagen: Der neue Kindergarten in Gladsaxe, 12 km nordöstlich von Kopenhagen, besteht zu großen Teilen aus wiedergewonnenen Materialien. Sie stammen von der alten Grundschule, die zuvor auf dem Grundstück stand.

In seinem Vortrag nannte Lendager einige Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, um kreislaufgerechtes Bauen zu ermöglichen. Dazu gehören unter anderem:

  • Die Verfügbarkeit von recycelten und wiederverwendeten Materialien.
  • Die Entwicklung neuer Technologien und Prozesse für die Verarbeitung dieser Materialien.
  • Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Vorteile kreislaufgerechten Bauens.

Lendager zeigte jedoch überzeugt, dass diese Herausforderungen gemeistert werden können. „Kreislaufwirtschaft ist nicht nur möglich, sondern auch machbar“, sagte er. „Es ist eine Frage des Willens und des Engagements.“

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