Interview: Schafswoll-Dämmung für unterwegs

5. April 2024

Foto: Oleh_Slobodeniuk von Getty Images via Canva Pro

Unter den natürlichen Dämmstoffen sticht Schafswolle heraus: Der stetig nachwachende Rohstoff bietet einen guten sommerlichen Wärmeschutz, wirkt feuchtigkeitsregulierend und schadstoffabbauend. Dämmvliese zum Beispiel von ISOLENA kommen im Bereich Dachdämmung, Wand, Decke und Außenfassade zum Einsatz. Daneben gibt es noch die Dämmung für unterwegs: So hat sich das Van-Pärchen Sandra und Joriën einen Traum erfüllt und reist mit einem nachhaltig renovierten Transporter durch die Welt. Inwiefern Schafswolle dabei ein verlässlicher Begleiter ist, verraten die beiden im Interview.

 Wie kamt Ihr auf die Idee, mit einem umgebauten Van um die Welt zu fahren?

Sandra: Die Pandemie hat zu dieser Entscheidung beigetragen. Als freiberufliche Floristin in der Veranstaltungsbranche habe ich damals mein gesamtes Einkommen verloren. Joriën war Konditor, aber auch sein Job hatte so seine Herausforderungen. Unsere beruflichen Probleme gaben den Ausschlag dafür, etwas völlig anderes zu machen. Dabei hatte keiner von uns einen professionellen Hintergrund in der Baubranche oder gar Erfahrungen mit dem Restaurieren eines Lieferwagens.

Joriën: Bevor wir mit unserem aktuellen Van losgefahren sind, haben wir zwei andere ausprobiert. Zuerst Sandras Blumenlieferwagen, danach einen größeren. Nach sieben Monaten war uns aber klar, dass mehr Platz brauchen, um länger reisen zu können – und dass dieses Fahrzeug gut isoliert sein muss.

Wie seid Ihr vorgegangen?

Joriën: Wir haben lange nach einem natürlichen Material gesucht, das auch schwierigen Bedingungen standhält. Dabei haben wir erst Sprühkork und Hanf getestet, bevor wir von Schafwolle hörten.

Sandra: Es hat sich gezeigt, dass Schafwolle super einfach zu installieren war. Für den gesamten Transporter haben wir zirka sieben Rollen davon benötigt. Jetzt wird es in unserem Van weder zu kalt noch zu warm. Das Raumklima ist klasse – vor allem verglichen mit unseren vorherigen Transportern, bei denen die Wände morgens oft sehr kalt waren und sich Kondenswasser bildete. Dieses Thema hat sich seit dem Einbau der Schafwolldämmung komplett erledigt.

Welche Herausforderungen stellten sich während des Umbaus noch?

Joriën: Die gesamte Stromversorgung sowie die Gas- und Wasserinstallation habe ich selbst eingebaut. Die Stromversorgung war das Hauptproblem, denn die Kabel sind hinter den Wänden angebracht, und es hat zwei Wochen gedauert, bis alles an der richtigen Stelle war. Zum Glück habne wir ein paar Freunde dabei geholfen.

Sandra: Unterwegs kann eine Herausforderung auch darin bestehen, sich hinzusetzen und etwas zu reparieren. Vor allem, wenn das Wetter schön ist und man lieber ans Meer gehen oder sich einfach draußen entspannen möchte. Aber letztendlich passt das schon alles.

Sandra und Joriën in ihrem Van, der mit Schafswolle gedämmt ist. Fotos: ISOLENA, Collage: Canva Pro

Worauf muss man bei so einem Leben unterwegs alles verzichten?

Joriën: Unter anderem auf Sicherheit und Komfort. Es kann, dass jemand in den Van einbrechen will. Außerdem hat man in einem Van einfach nicht so viel Platz.

Sandra: Wir mussten uns am Anfang schon die Frage stellen, ob wir auf so engem Raum zusammenleben können. Bei gutem Wetter ist das kein Problem, weil man immer draußen sein kann. Bei Regenwetter jedoch muss man mitunter längere Zeit auf engstem Raum miteinander auskommen. Trotzdem überwiegen für uns die Vorteile: Wir können überall hinreisen, lernen neue Leute kennen und sind frei.

Was ratet Ihr Menschen, die Euch nacheifern möchten?

Joriën: Man sollte das Leben im Van unbedingt vorher austesten, denn das hat nicht nur gute Seiten. Zum Beispiel sollte man ausprobieren, ob man längere Zeit ohne normale Toilette klarkommt. , In der Regel sind Lieferwagen mit einem Porta Potti ausgestattet, in das man Chemikalien einfüllt. Wir haben in unserem vorherigen Transporter biologische Substanzen verwendet. Inzwischen haben wir Komposttoilette und damit gar keine chemischen Abfälle mehr. Aber das muss man wirklich erst einmal erleben, um zu sehen, ob man damit umgehen kann.

Wie lange werdet Ihr noch unterwegs sein?

Sandra: Joriën könnte wahrscheinlich die nächsten zehn Jahre so leben, aber ich möchte in den nächsten fünf Jahren einen Ort finden, an dem wir uns wohlfühlen. Vielleicht in Italien oder Spanien. Mal schauen, wie es läuft.

Text und Bilder werden mit freundlicher Genehmigung der ISOLENA Naturfaservliese GmbH veröffentlicht.

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