
Foto: Dominic Kummer
Geschlossen aufgestockt: Gemeindezentrum in Langen bei Bregenz von MWArchitekten
Das Dorf Langen bei Bregenz wächst. Um dem steigenden Bedarf an Räumlichkeiten für verschiedene öffentliche Nutzungen gerecht zu werden, wollte die Gemeinde jedoch keinen zusätzlichen Grund und Boden versiegeln. Stattdessen beschloss sie, mittels Um- und Ausbau ihren Bestand weiterzuentwickeln. Damit ist sie ein Vorbild für andere Kommunen in ähnlicher Situation.
Eines der Gebäude, die jüngst transformiert wurden, ist das ehemalige Gemeindeamt. Das in Hanglage stehende Haus wurde nach Plänen von MWArchitekten aus Hohenems saniert und aufgestockt. Nun bietet es circa 800 Quadratmeter Bruttogrundfläche. Zuvor war das Büro mit einer Studie zur Entwicklung des Dorfzentrums beauftragt worden. Im Resultat wurde der Ausbau des gemeindeeigenen Bestands in mehreren Phasen festgelegt.
Der örtliche Musikverein ist ins neue Dachgeschoss des Gemeindeamts gezogen. Für die Aufstockung wurde das vorhandene Dach abgetragen und ein zusätzliches Geschoss in Holzrahmenbauweise aufgesetzt. Die durch den Bestand vorgegebene stützenfreie Spannweite von fünfzehn Metern konnte über Fachwerkträger aus Fichte hergestellt werden. Sie prägen auch den Innenraum mit offenem Dachstuhl, der einen leicht terrassierten Musiksaal aufnimmt. Ein breites Fensterband ermöglicht einen weiten Ausblick in die Landschaft.
Im äußeren Erscheinungsbild setzt sich die Aufstockung unauffällig und doch eindeutig vom Bestand ab. Die minimalistisch gesetzten und hinter vertikalen Latten fast verschwindenden Öffnungen stechen erst bei Dunkelheit als leuchtende Flächen hervor.
Die Sanierung beinhaltete zudem eine barrierefreie Erschließung. Das im ersten Obergeschoss befindliche Sitzungszimmer wurde vergrößert. Ihm vorgelagert entstand Raum für Zusammenkommen und Austausch der unterschiedlichen Nutzer*innen des Hauses – darunter auch Vereine sowie amtliche Nutzungen der Post und Polizei.
Dieser Text basiert auf einem redaktionellen Beitrag von BauNetz Meldungen.