Der Kornversuchsspeicher – Transformation eines Industriedenkmals

25. November 2024

Von Thomas Hübert

Foto: Heinze Gmbh, Kira Brüssau

Zum Thema „Der Kornversuchsspeicher – Transformation eines Industriedenkmals“, zu dem NATURinFORM geladen hat, referiert am 21. November auf dem Klimafestival 2024 in Berlin die freiberufliche Architektin Heide Siegmund-Schultze. Im Kornversuchsspeicher (KVS) trifft Berliner Geschichte auf Berliner Gegenwart. Als einziges erhaltenes Bestandsgebäude in der nördlichen Europacity erinnert der denkmalgeschützte, sechsstöckige Backsteinbau mit seinem Stahlbetonskelett an die Industrie-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der deutschen Hauptstadt. Es hat beim markanten hellroten Klinkergebäude, das aus drei unterschiedlichen Bauteilen (BT) besteht, insgesamt drei Interventionen gegeben. Erstens den Abriss von Gebäudeteilen, zweitens die Belichtung und drittens das aufgebrachte neue Geschoss. Durch Verschattung ist gut erkennbar was am Gebäude ergänzt wurde. Um Kosten zu sparen, ist auf abgehängte Decken verzichtet worden. Zudem sind auch andere „Spuren des Abrisses“ im Gebäude zu finden. Hier sind, laut Siegmund-Schultze, bewusst einige Bereiche verblieben, an denen man die Struktur des alten Gebäudes erkennen kann. So sind zum Beispiel Klinker gesäubert und wiederverwendet worden. „Das Neue muss nicht konträr zum Alten entgegengesetzt werden“, sagt Siegmund-Schultze.

Das neue Geschoss beinhaltet zudem große Schiebetüren auf beiden Seiten, die bei Öffnung eine gute Luftzirkulation ermöglichen. Der Boden unterstützt das monochrome Ziel und ist ebenfalls in roter Farbe. Da dieser im Außenbereich extremen Witterungen ausgesetzt ist, fiel die Wahl auf WPC vom Hersteller NATURinFORM. Bestehend aus 70 Prozent Restholzfasern und 30 Prozent sortenreines Polymer, besitzt dieser ressourcenschonende Werkstoff viele positive Eigenschaften. Er ist unter anderem sehr robust, äußerst langlebig, pflegeleicht und rutschhemmend. Insgesamt bietet das Gebäude 2.400 Quadratmeter Mietfläche und kann unter anderem für Ausstellungen, Büros und Cafés genutzt werden. Die Bauzeit ging mit Unterbrechungen von 2018 bis 2023. Somit stellt das auffällige Gebäude direkt am Spandauer Schifffahrtskanal ein weiterhin sichtbares Wahrzeichen dar.

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