Baugenossenschaft schützt Bienen mit Naturgarten

17. Juli 2023

Foto: Sandbiene (Andrena spec.) © Hans-Jürgen Sessner via Stiftung für Mensch und Umwelt

Die Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG fördert die Biodiversität im Wohnquartier Berlin-Altglienicke. So wurde der bienenfreundliche Naturgarten am Neubauprojekt an der Ewaldstraße im Rahmen der deutschlandweiten Kampagne „Tausende Gärten – Tausende Arten“ (TGTA) mit Silber ausgezeichnet. Gestaltet wurde der Garten durch die Stiftung für Mensch und Umwelt.

Trockenmauern, Lesesteinhaufen, eine Blumenwiese und große Totholz-Stelen: All das kann die Mieterschaft in der Ewaldstraße seit gut einem Jahr vor der Haustür erleben und genießen. Nicht nur bei Bienen, Hummeln & Co., auch im Fachkreis kommt die naturnahe Gestaltung gut an: Nach einer zweistündigen Begehung entschied sich die TGTA-Gut­achterin für eine „Silber“-Prämierung. Ein Bewohner hatte einen nicht heimischen Kirsch­lorbeer vor seiner Terrasse gepflanzt, darum bewertete die Jury mit „Silber“ statt „Gold“.

Foto: Stiftung für Mensch und Umwelt, Peter Müller

In der Ewaldstraße in Treptow-Köpenick entstand 2022 das erste europäische genossen­schaftliche Neubauprojekt. Die 40 Wohnungen sind in enger Kooperation mit der Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG gebaut worden. Beim Bau standen Nachhaltigkeit und ein ressourcensparender Umgang mit dem Baumaterial im Fokus. Es gibt eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, Wärmepumpen, die an Flächen­kollektoren im Boden neben dem Haus gekoppelt sind, und ein innovatives, insekten­freundliches Beleuchtungskonzept.

Grund für die naturnahe Gartengestaltung: Die Ursachen für den dramatischen Rückgang und die Gefährdung vieler Insekten liegen in der Zerstörung ihrer Lebensräume und in der Verminderung ihrer Nahrung. Einige Wohnungsbauunternehmen haben den Ernst der Lage erkannt und bemühen sich, ihre Flächen naturnah und damit insektenfreundlich zu gestalten.

„Wir möchten Zeichen setzen und dem Artenschwund entgegenwirken. Gleichzeitig liegt uns natürlich auch das Wohlergehen unserer Bewohner am Herzen. Der prächtige Naturgarten ist eine Win-Win-Situation!“, so Alexander Stöckl, Vorstand der Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG.

„Der Wohnungsbau hat einen großen Hebel, was die Förderung der biologischen Vielfalt betrifft. Glücklicherweise erkennen das immer mehr Entscheider. Viele kommen bereits von selbst auf uns zu und fragen, ob wir auch ihre Fläche naturnah umgestalten können. Ein guter Trend!“, ergänzen Corinna Hölzer und Cornelis Hemmer, von der Stiftung für Mensch und Umwelt.

Prämierter Vorgarten in der Ewaldstraße. Foto: Stiftung für Mensch und Umwelt, Peter Müller

Ob Trittsteinbiotop, PikoPark oder großer Naturgarten: Die Stiftung für Mensch und Umwelt gestaltet individuell auf viel oder wenig Raum. Der Naturgarten in der Ewald­straße ist mittlerweile die dritte ausgezeichnete Projektfläche, viele andere sollen noch folgen. Wenige Wochen zuvor erhielten zwei Projektflächen eine „Gold“-Auszeichnung. Das Naturgartenteam der Stiftung für Mensch und Umwelt plant und gestaltet nicht nur naturnahe Flächen. Die Stiftung bietet unter www.treffpunkt-vielfalt.de/lernplattform-naturnah.html auch kostenfreies Lernmaterial zum Thema an. In ihrem Buch „Der Hand­lungsleitfaden“ bündelt sie zudem ihre mehrjährige Naturgarten-Erfahrung aus dem Projekt „Treffpunkt Vielfalt“.

Über die Stiftung für Mensch und Umwelt

Die Stiftung für Mensch und Umwelt ist eine gemeinnützige Berliner Stiftung. Sie realisiert eigene Projekte wie Naturgärten im Wohnungsbau und naturnahe Firmengärten. Darüber hinaus ist sie für ihre Initiative Deutschland summt! bekannt.

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