Baufritz-Geschäftsführerin erhält Deutschen Umweltpreis

6. November 2023

Foto: Peter Himsel, DBU

Die Holzbau-Pionierin Dagmar Fritz-Kramer zählt zu den Preisträger:innen des diesjährigen Deutschen Umweltpreises. Die mit insgesamt 500.000 Euro dotierte Auszeichnung wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) vergeben und würdigt Leistungen, die in vorbildhafter Weise zum Erhalt der Umwelt beitragen.

Dagmar Fritz-Kramer ist als Geschäftsführerin des Allgäuer Familienbetriebs Bau-Fritz GmbH & Co. KG, kurz Baufritz, der Jury zufolge „Ideengeberin für neue Wege im Bausektor“. Das Unternehmen leiste „vorzügliche Pionierarbeit“ und mache seit Jahrzehnten vor, wie Klima- und Umweltschutz durch Fertigholzbau bei Häusern, Wohnungen und Sanierungen gelinge. Baufritz sei Motor für Branche und Bauwende und der Baustoff Holz „ein exzellenter Klimaschützer, der große Mengen an Kohlenstoff speichert und auf diese Weise die Bildung von klimaschädlichem Kohlendioxid verhindert“. Der Gebäudesektor ist ein Schlüsselfaktor, wenn Deutschland wie geplant bis 2045 klimaneutral werden will: Er verursacht hierzulande etwa 40 Prozent der bundesweit jährlich ungefähr 746 Millionen Tonnen Emissionen an klimaschädlichen Treibhausgasen wie Kohlendioxid (CO2). Baufritz verarbeitet nach eigenen Angaben in Zusammenarbeit mit Säge- und Hobelwerken im 120-Kilometer-Radius pro Jahr vor allem „heimisches Fichtenholz vor der Haustür“. Aus nahezu 11.900 Kubikmetern entstehen etwa 143.000 Quadratmeter Fläche – von Wänden über Dächer bis hin zu Decken. Jedes Baufritz-Gebäude bedeute eine CO2-Ersparnis von rund 50 Tonnen, pro Jahr also etwa 12.000 Tonnen Kohlendioxid. Und allein die Sanierung der Gebäudehülle eines Hauses aus den 1950er-Jahren kann demnach den Verbrauch an Heizenergie auf rund ein Viertel des ursprünglichen Zustands senken.

Diplom-Ingenieurin Dagmar Fritz-Kramer ist seit 2004 geschäftsführende Gesellschafterin im Familienbetrieb, der 1896 seinen Anfang nahm und mittlerweile in vierter Generation existiert. Als weitere Preisträgerin wurde neben ihr die Klimawissenschaftlerin Friederike Otto ausgezeichnet, die u.a. als Leitautorin des sechsten Sachstandsberichts des Weltklimarats (IPCC) tätig war.

Der Deutsche Umweltpreis der DBU wurde 2023 zum 31.Mal verliehen. Kandidatinnen und Kandidaten werden der DBU vorgeschlagen. Berechtigt dazu sind etwa Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften, Kirchen, Umwelt- und Naturschutzverbände, wissenschaftliche Vereinigungen und Forschungsgemeinschaften, Medien, das Handwerk und Wirtschaftsverbände. Selbstvorschläge sind nicht möglich. Eine vom DBU-Kuratorium ernannte Jury unabhängiger Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Technik und gesellschaftlichen Gruppen empfiehlt dem DBU-Kuratorium Preisträgerinnen und Preisträger für das jeweilige Jahr. Das DBU-Kuratorium fällt die endgültige Entscheidung.

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