
Foto: Conné van d’Grachten
Wohnen und Arbeiten im alten Kriegsspital: Sanierung und Umbau in Neu-Ulm von f64
Das sogenannte Kriegsspital am Glacis-Gelände in Neu-Ulm wurde umfassend saniert und für Wohnungen sowie Gewerbe umgebaut. Der 2024 fertiggestellte erste Bauabschnitt markiert damit den Auftakt einer umfassenderen Transformation auf dem Areal. Geplant wurde das Projekt im Auftrag der Panescu Immobiliengesellschaft von f64 Architekten und Stadtplanern aus Kempten. Obwohl sie das bauzeitliche Erscheinungsbild weitestgehend wiederherstellten, vereinbarten sie es doch auch mit zeitgemäßen Anforderungen an Energie, Brandschutz und Komfort.
Der zweigeschossige Massivbau mit Backsteinfassade besteht aus zwei stumpfwinklig zusammenstoßenden Flügeln und einem abgewinkelten Kopfbau. Errichtet in den 1850er Jahren als Defensivkaserne, diente er ab 1873 als Krankenhaus. Nun wurde das Baudenkmals instandgesetzt. Insbesondere das Bestandsmauerwerk, dessen Festigkeit jahrzehntelange Durchfeuchtung beschädigt hatte, geriet zur Herausforderung.
Die Architekt*innen ließen die historische Klinkerfassade originalgetreu sanieren. Schadhafte Steine ersetzte man durch neue, nach historischem Vorbild gefertigte Klinker. Störende bauliche Veränderungen wie nachträglich eingefügte Zugänge wurden entfernt, Holztüren und -fenster erneuert, um die Energieeffizienz zu erhöhen.
Im Inneren stellten f64 das ursprüngliche Raumgefüge wieder her: Natursteinwände, historische, schmiedeeiserne Treppengeländer, Holzdielenböden und originale Türen wurden restauriert, Holzbalkendecken saniert. Brandschutz, moderne Haus- und Elektrotechnik sowie der Anschluss an das Fernwärmenetz ergänzen die Maßnahmen. Barrierefreie Erschließung wird über einen historischen Zugangssteg gewährleistet.
Auf rund 3.750 Quadratmeter Nutzfläche sind vor allem produzierende Gewerbe und Agenturen untergebracht. Die Wohnnutzung umfasst derzeit 590 Quadratmeter und soll in einem zweiten Bauabschnitt um knapp 3.700 Quadratmeter erweitert werden.
Dieser Text basiert auf einem redaktionellen Beitrag von BauNetz Meldungen.

