
Foto: Dominic Kummer
Musik im historischen Hofensemble: Umbau in Liechtenstein von Cukrowicz Nachbaur Architekten
Die internationale Musikakademie des Fürstentums Liechtenstein hat am Ortseingang von Nendeln neue Räume im historischen Hagen-Haus bezogen. Cukrowicz Nachbaur Architekten (Bregenz) adaptierten und erweiterten die Hofanlage aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts für die Nutzung durch die Akademie.
1837 vom Vaduzer Baumeister Joseph Anton Seger errichtet, diente das Ensemble von 1864 bis 1912 als Poststelle und steht seit 1988 unter Denkmalschutz. Es umfasst ein klassizistisches Doppelwohnhaus, eine Stallscheune, ein Waschhaus und ein etwas abseits platziertes Schützenhäuschen. Ergänzt wurde ein Neubau in der Materialsprache des Bestands, der nun gemeinsam mit den Altbauten einen zentralen Hofplatz rahmt. Durch das Geländegefälle entstand ein Höhenversatz zwischen Straße und Hof.
Das Wohnhaus wurde sorgfältig saniert, wobei Struktur und Atmosphäre erhalten blieben. In Erd- und Obergeschoss entstanden Wohn- und Übungsräume für Studierende, der Dachboden wurde zum Loft für Professor*innen ausgebaut. Die ehemalige Scheune, ein sogenannter Pfeilerstall mit offenem Dachtragwerk, wurde zum Konzertsaal für bis zu 120 Personen. An der Fassade interpretierten die Architekt*innen historische Holzverschalungen mit verstellbaren Lamellen auf zeitgenössische Weise.
Der Zugang zum Konzertsaal erfolgt über den neuen Hofbau mit Foyer, Servicezonen und Aufenthaltsraum, der als soziales Zentrum dient und unterirdisch mit dem Wohnhaus verbunden ist. Bei Konzerten wird er über den terrassierten Außenraum erschlossen. Die von Vogt Landschaftsarchitekten (Zürich) gestalteten Freiflächen verknüpfen das Ensemble mit der Umgebung.
Dieser Text basiert auf einem redaktionellen Beitrag von BauNetz Meldungen.

