
Foto: Peter Latz. Foto: Thomas Berns
Pionier des industriellen Erbes: European Heritage Award für Peter Latz
Er gilt als einer der wichtigsten Pioniere im Umgang mit dem industriellen Erbe: Der Landschaftsarchitekt Peter Latz wurde kürzlich mit der Auszeichnung „Heritage Champion“ geehrt. Die Würdigung erfolgte im Rahmen der diesjährigen European Heritage Awards in Brüssel.
Seit Jahrzehnten zeigt Latz, wie aus stillgelegten Industriearealen lebendige Orte für Kultur, Ökologie und Öffentlichkeit werden können. Bereits in den 1980er-Jahren verwandelte er die ehemalige Hafeninsel in Saarbrücken, auf der einst Kohle verschifft wurde, in einen Bürgerpark. International bekannt wurde er mit dem Landschaftspark Duisburg Nord auf dem Gelände eines früheren Hüttenwerks. Das Projekt entstand im Rahmen der IBA Emscher Park und steht heute als Gartendenkmal unter Schutz.
Die Jury betonte, Latz’ Einfluss reiche weit über Deutschland hinaus – „durch seine weltweite Lehrtätigkeit, sein großes gesellschaftliches Engagement und eine bleibende Wirkung darauf, wie postindustrielle Landschaften erhalten und neu gedacht werden können“. Heute führt das Ende der 1960er Jahre gegründete Büro Latz + Partner sein Sohn Tilman Latz in Kranzberg weiter.
Ebenfalls geehrt als „Heritage Champion“ wurde die grönländisch-dänische Wissenschaftlerin und Kuratorin Inge Bisgaard. Sie engagiert sich seit Jahrzehnten für die Dokumentation und Bewahrung historischer Bauten auf Grönland – von alten Inuit-Siedlungen oder Holzhäusern aus dem 18. Jahrhundert bis hin zu Militäranlagen aus dem Kalten Krieg.
Die von der Europäischen Kommission initiierten European Heritage Awards werden vom Denkmalschutz-Verbund Europa Nostra organisiert und im Rahmen des Programms „Kreatives Europa“ der Europäischen Union kofinanziert.
Dieser Text basiert auf einem redaktionellen Beitrag von BauNetz Meldungen.

